Und plötzlich war es soweit. Der 04 Juni. Sollen das wirklich zwölf Monate gewesen sein?

Ich kann es nicht glauben und doch ist unser kleiner Hosenscheißer, ganz unverhofft schon ein ganzes Jahr alt. Ein Jahr voller Entwicklung, Wunder, Überraschung, Frustration und Müdigkeit. Klingt das auch nach eurem ersten Jahr?
Der erste Geburtstag stand nun also vor der Tür und ich habe ihn so konsequent vor mir hergeschoben, dass am Ende nicht mehr viel Zeit für die Planung blieb. Ich wusste einfach nicht wie wir ihn feiern sollten, ob überhaupt und wo.
Das Wetter machte auch was es wollte und ich schob und schob und schob 😀.
„Es ist nicht zu wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist zu viel Zeit, die wir nicht nutzen.“ – Lucius Annaeus Seneca
Drei Tage vorher wurde mir klar, ohne Feier geht gar nicht. Das war unser erstes Jahr, die Geburt, die Erfolge, die langen Nächte, zwölf Monate Leben, die vielen Momente der Freude. Das konnten wir nicht einfach so verstreichen lassen. Also wie genau läuft jetzt so ein erster Geburtstag ab?

Der Plan
Okay, Kinder plus Eltern einladen. Check. Wo? Im Garten, es sind tausend Grad, also wo sonst! Check. Was machen wir? Er wird eins, es sind tausend Grad, planschen, buddeln und Essen. Guter Plan. Geplant. Getan.
Doch dann wurde mir klar, ein Geburtstag macht für gewöhnlich viel Müll. Das ganze Essen muss gekauft werden und wir hatten noch gar keine Planschmöglichkeit. Und passend dazu habe ich natürlich eine neue Challenge gestartet, um noch weniger Müll als normalerweise zu produzieren. Start 03.06! Na gut, eigentlich auch quatsch, den Müll will ich so oder so nicht produzieren, Challenge hin oder her. Aber es hatte etwas richtig Gutes, ich hatte noch mehr Ansporn.
Die Umsetzung
Die erste Hürde war für uns das Planschbecken. Und ganz ehrlich, wir haben wirklich sehr viel hin und her überlegt. Eines aus Holz bauen und mit Hanf abdichten, eine Kuhle in die Erde buddeln, einen Bottich einlassen. Aber das Alles war einfach nichts für ein paar krabbelnde Babys. Der Masterplan war, Kleinanzeigen. Doch wie wir feststellen mussten, gab es zwar große Pools aber keine kleinen mini Planschbecken. Also kurz gesagt, hier sind wir gescheitert. Ab in den Baumarkt und ein kleines Babybecken gekauft. Das muss jetzt eben laaaaange halten.
Etwas Ernüchterung brachte der Fehlschlag mit dem Planschbecken schon, aber es blieb mir noch das Essen und die Deko. Für die Deko hatte ich eine wunderschöne Vision, von weißen Vögeln die in den Bäumen vom Wind getragen werden, schlichte Lampions, die in der Dämmerung alles in ein warmes, gemütliches Licht tauchen.
Motiviert habe ich mich an die Vögel gemacht. Und ich bin wirklich sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Das DIY gibt es natürlich in einem kurzen extra Post.

Ganz ohne Müll und wiederverwendbar, flogen sie am Tag des Geburtstags in unserem Garten herum. Wie unser kleiner Mann, der nun irgendwie die ersten Schritte aus dem Nest wagt.
Naja was soll ich sagen Ernüchterung die zweite, Lampions Fehlanzeige. Da gibt es wohl welche aus Papier, hätte ich aber bestellen müssen, ein paar Tage vorher.
Das Essen
Hier bin ich in meinem Element. Essen kann ich und Essen mag ich. Nein, Spaß beiseite.
Ich koche und backe wirklich gerne, auch wenn im Moment die Zeit dafür oft zu knapp ist.
Da wir an dem Tag des Geburtstags ein zweites Kind zum Aufpassen hier hatten, habe ich mir einen ganz einfachen und schaffbaren Essenplan gemacht. Viel frisches und wenig Zeitaufwand. Das perfekte an Salat, Baguette, Babykuchen und Bowle waren die frischen Zutaten. Wir konnten alles ganz entspannt einen Tag vorher im Bioladen und zum größten Teil unverpackt kaufen.
Sogar für den Kuchen brauchte ich bloß Backpulver und Mehl verpackt kaufen. Die restlichen Zutaten bestanden aus Äpfeln, Möhren, Banane und Ei. Klar etwas Salz und Zimt, sowie Vanille. Aber davon hatte ich noch mehr als genug da und zähle es nicht mit.

Müllfrei – nicht ganz aber nah dran
Am Ende kann ich meinen Müll an allen zehn Fingern abzählen und finde es wirklich erstaunlich, wie gut es doch alles in allem geklappt hat. Klar, das Planschbecken, aber das benutzen wir jetzt den ganzen Sommer lang und hoffentlich auch noch den nächsten. Es kommt also am Ende auf ein paar wenige Punkte an, wie viel Müll wir auch an Partys produzieren.
eine gute Planung
ein sorgfältiger Einkauf
nicht zu viel vornehmen
Wenn du dir einfache Speisen überlegst, die aus frischen Zutaten bestehen dann ist auch der Müll kein großes Problem. Und das wir unser alltägliches Geschirr und Besteck benutzt haben, muss ich wohl nicht extra erwähnen ;). Am Ende war fast alles aufgegessen und das Geschirr schnell im Geschirrspüler verschwunden. Der Garten war ganz ohne Müll schnell wieder instand gesetzt und der Geburtstag ein wirklich schöner Tag mit unseren engen Freunden, viel geplansche und leckerem Essen. Am Abend ist Jorik wie erschlagen in einen Tiefschlaf verfallen und wir kurz danach auch.

Also auch ein Geburtstag kann (ohne) Müll funktionieren und sollte dir keine Sorgen oder sogar Stress bereiten. Mach es dir angenehm, achte auf deine Ressourcen und dann kann nichts mehr schiefgehen.